Wilde, drachenähnliche Ungetümer – darunter sympathische Traminer

Was hat ein solch irrationales und bisweilen rätselhaftes „Spektakel“ rund um eine Fasnachtsfigur in unserer technisierten, von Vernunft und Sachzwängen beherrschten Zeit zu suchen? Welchen Sinn und Zweck, welche Berechtigung kann dieser Brauch heute noch haben?
Zunächst einmal die Erhaltung und Pflege des Brauchtums und die Tradition des „Wudele Gehens“ weiterzuleben zu lassen. Die Gruppe der Schnappviecher hat die Aufgabe mit Feinsinn und Gespür diese Figur zu Bewahren. Mit Einfallsreichtum, Phantasie und Spielfreude gilt es die Wudelen in lebendiger und liebenswerter Form zu erhalten und zu erneuern.
Für die Traminer unter den Säcken der Wudelen ist das Schnappviech nicht so sehr ein kalkuliertes Schauspiel, sondern vielmehr Selbstdarstellung und Selbstzweck. „Was die Schnappviecher so sympathisch und mitreißend macht ist der Umstand, dass hier nicht einfach ein altes Zeremoniell berufsmäßig abgespielt wird, sondern die ganze Gruppe mit Leib und Seele und viel Hetz mitmacht“.
Diese Tatsache macht die Schnappviecher so lebendig, urig und ausgelassen. Die Tradition der Traminer Schnappviecher – und der ganze Egetmann-Umzug – ist nicht nur ein wertvolles Stück Tiroler Geschichts- und Kulturgut, sondern vor allem ein ganz lebendiges und wesentliches Stück Tramin, Teil und Ausdruck seiner Bevölkerung und ihrer Eigenart.